Produktivitätshäppchen: Pharma als Wachstumstreiber

  • Oft wird beim Vergleich von Wirtschaftszahlen von ganzen Ländern gesprochen. So liest man oft, dass etwa die Schweiz oder die Vereinigten Staaten sehr innovativ seien. Deutschland wurde auch lange so bezeichnet. Ziemlich plötzlich ist nun aber vor allem davon die Rede, dass Deutschland ein «sick man» sei.

  • Manchmal wird bei solchen pauschalen Bezeichnungen für Länder übersehen, dass das Wirtschaftswachstum oft nur von wenigen Sektoren oder gar Unternehmen getrieben wird.

  • So haben etwa die Schweiz und Dänemark in den vergangenen Jahren von einer boomenden Pharmabranche profitiert (Abbildung 1).

  • Wenn man bei der Schweiz die Pharmabranche, rausrechnet, steht die Schweiz plötzlich nicht mehr besser da als Deutschland (zu beachten ist hier, dass ich für diese illustrativen Zwecke die reale Wertschöpfung der Pharmabranche methodisch nicht ganz korrekt abgezogen habe von der realen Wirtschaftsleistung. Das Muster ist aber korrekt). Rund ein Drittel des Wirtschaftswachstums der vergangenen Jahre wurde durch die Pharmabranche erwirtschaftet.

  • Ohne die Medizin der Pharma wäre die Schweiz also auch fast ein «sick man» oder «sick woman»!

  • Für die Schweiz bedeutet das, wie wichtig es ist, die Stärken der Pharma weiter zu pflegen. Gleichzeitig sollte aber auch in anderen Bereichen der Wirtschaft die Produktivität gesteigert werden, um eine zu hohe Abhängigkeit von einer einzelnen Branche zu vermeiden.